Heimat- und Geschichtsverein Harriehausen e.V.

AKTUELLES

1050 Jahre Harriehausen

Ein Dorf feiert 1050-jähriges Bestehen – Gedenkstein auf dem Thieplatz enthüllt

Harriehausen ist stolz auf seine Geschichte – Von Heringehusum über Haringahusen – Feierstunde und Dorfchronik präsentiert 


von Ulrich Kiehne - Gandersheimer Kreisblatt

Harriehausen. Nachdem man es vor 50 Jahren – also im Jahr 1973 – wohl schlichtweg vergessen hatte, das 1000-jährige Bestehen zu feiern, wurde diesmal früh genug an alles gedacht. Die Rede ist natürlich von der 1050-Jahrfeier, die am vergangenen Wochenende in Harriehausen begangen wurde und auf eine prächtige Resonanz stieß. 

Das Dorf Harriehausen wurde, wie bereits berichtet, erstmals im Jahr 973 in den Urkunden Otto des Zweiten als „Haringahusen“ erwähnt. Ortsvorsteher Thomas Meyer begrüßte dazu auf dem Thieplatz  bei strahlendem Wetter und einem azurblauem Himmel eine große Gästeschar. Meyer berichtete von den umfangreichen Vorbereitungen und dankte den einzelnen Protagonisten für ihren Einsatz. 

Im Anschluss sprachen  Diakonin Heidi Hein, und die Bürgermeisterin Bad Gandersheims, Franziska Schwarz. Diakonin Hein zeigte sich beeindruckt, wie das Dorf sich in den letzten Jahrhunderten entwickelt hat. Sie habe von den legendären Veranstaltungen, Festen und der herausragenden Eventkultur gehört, die dieses Dorf zu etwas ganz Besonderem machen. „Es scheint, als wäre Harriehausen der Ort, in dem der Spaß zu Hause ist“, hielt sich die neue Diakonin mit Worten des Lobes nicht zurück. Dem schloss sich auch die Bürgermeisterin in ihren Grußworten an. 

Natürlich war für das leibliche Wohl aller Anwesenden gesorgt. Passend zur Enthüllung des neuen Gedenksteines wurde Sekt und Orangensaft gereicht. Überrascht wurde zudem die Vorsitzende des Heimatvereins Ina Hoffmann, die zum Geburtstag ein Blumenpräsent entgegennehmen durfte. 

Ab Mittag wurde parallel das Gasthaus Niedersachsen geöffnet. Besonders alle, an der Historie des Dorfes Interessierten, zog es hierhin, da  eine Beamershow mit alten Bildern des Ortes lief. Und auch im Biergarten des Gasthauses wurde die 1050-Jahrfeier bei Eis mit Erdbeeren und kühlen Getränken fortgesetzt. 

Eine Fotoausstellung an Stellwänden rundete die tolle Feier ab. Hier hatten sich die Verantwortlichen sichtbar sehr viel Mühe gegeben. 

Die Bevölkerung war im Vorfeld der Feierlichkeiten gebeten worden, zu diesem Termin noch weitere, in Privatbesitz befindliche Fotos mitzubringen. Abbildungen, die zum Teil noch namentlich bekannte Personen zeigen, bitte ab 1920; reine Gebäudeabbildungen gern auch noch älter. Die Bilder werden vor Ort eingescannt, und können somit sofort wieder mitgenommen werden. 

Aus diesen historischen Fotos wird eine Auswahl getroffen, die zu einem Bildband zusammengestellt werden, der Erntedank dieses Jahres erscheinen soll. Bereits am Jubiläumstag, der auf dem Saal des Gasthauses Niedersachsen eine reichhaltige Kuchentafel für alle Gäste bereithält, konnte die bereits fertiggestellte informative „Dorfchronik“ erworben werden, die viele Erinnerungen wecken wird. Sie wurde erstellt von Klaus Gehmlich, der als Junglehrer in Harriehausen tätig war und schon mehrere weitere Dorfchroniken verfasst hat. 

Das „Geheimnis“ um das Diorama ist nunmehr gelüftet.

Übrigens wurde in der Zwischenzeit auch das Rätsel gelöst, wer das Diorama einst gefertigt hat. Dies waren Ende der 50er-Jahre im Werkunterricht bei Lehrer Torges die Harriehäuser Wilhelm Kulp, Reinhard Hühne, Berni Fuhse, und Dietmar Wende. Die Häuser wurden seinerzeit abgemalt, es wurde Hölzer gesucht und im Werkunterricht wurde alles fein säuberlich zusammengebaut. Das Diorama blieb viele Jahre in der Schule. Dann wurde bekanntlich das Schulgebäude verkauft und das Modell landete im Hotel Majewski (später Kannenberg). Bei dem Verkauf des Hotels wiederum landete das Diorama dann im Pfarrhaus, wo es vor sich hin staubte. Nun ist es im Dorf mitten auf dem Thieplatz aufgestellt und kann dort in Augenschein genommen werden. 

Ein Dank schickte Ortsvorsteher Thomas Meyer an alle, die sich an der gelungenen 1050-Jahrfeier mit Rat und Tat beteiligt hatten. 

Über uns

Der Heimat- & Geschichtsverein Harriehausen e.V. wirkt seit seiner Gründung im Jahre 1983 im Interesse der Heimatpflege und des Brauchtums. Schon bald nach seiner Entstehung errichtete er mit eigenen Mitteln auf dem Areal des Freizeitparks eine Schutz- & Wanderhütte, die vor allem von den örtlichen Vereinen zu Zusammenkünften genutzt wird. Alljährlich finden an der Hütte im Freizeitpark diverse Veranstaltungen statt. Besonders das Pfingstfest wird von den Einwohnern des Dorfes als ein Höhepunkt im kulturellen Leben wahrgenommen.

Die Traditionspflege kommt vor allem durch die Belebung und Bewahrung der plattdeutschen Sprache zum Ausdruck. Diesem Thema hat sich ein besonderer Arbeitskreis innerhalb des Heimatvereins gewidmet. Zu unseren Arbeitskreisen findest du weiter unten weitere Informationen ⬇️

Erfreuliche Mitgliederentwicklung 📈

Alle Mitglieder werden gebeten, für die gute Sache unseres Heimatvereins zu werben. Wir arbeiten gemeinsam für unser Dorf. In dieser Zeit, in der im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel von einer Verödung ländlicher Bereiche die Rede ist, kann jeder dazu beitragen, unser dörfliches Leben weiter lebenswert zu gestalten. Der sehr geringe Jahresbeitrag von 20,-€ dürfte nicht das Problem sein.

Ein klick auf den Button direkt hier drunter und 🫵 kannst mit uns zusammen deine Heimat gestalten 🤝📄

Unsere Arbeitskreise

Flinke Nadel

Wir treffen uns im Zeitraum von Mitte September bis Ostern immer Montags von 19:30 🕢 bis 21:30 🕤 in einer gemütlichen Runde um gemeinsam zu sticken, häkeln, stricken oder auch basteln 🪡✂️ Der Handswerkskunst wird bei uns keiner Grenze ausgesetzt. Bei Snacks, Getränken und netten Gesprächen treffen wir uns immer abwechselnd in der Behausung einer der Teilnehmer/-innen.

Auch du hast Interesse? Super! 😊 Kontaktiere doch einfach unsere Leiterin Heike Meyer 📧 und sie wird dir weitere Infos zum nächsten Treffen zukommen lassen.

Plattduitsch in Harrjehiusen

Die plattdeutsche Sprache ist ein wichtiges Kulturgut und muss erhalten und gepflegt werden. Unter diesem Motto rief der damalige, leider viel zu früh verstorbene 1. Vorsitzende Willi Meyer im August 2000 eine platt-deutsche Gruppe im Heimat- & Geschichtsverein Harriehausen e.V. ins Leben.

Im Oktober 2000 fand eine erste Zusammenkunft statt, der viele weitere folgten. Seitdem erfreut sich die Gruppe großer Beliebtheit und es finden in den Monaten Oktober bis Mai regelmäßige Treffen statt. In lockerer Runde werden Gespräche auf plattdeutsch geführt, wir sprechen hier das Ostfälische Platt in der Harriehäuser Auslegung. Außerdem werden Anekdoten aus früheren Tagen erzählt oder vorgelesen bzw. die Bedeutung einzelner Wörter erklärt. Nicht alle können die plattdeutsche Sprache auch sprechen, aber die meisten verstehen das Gesagte. Diese Abende sind auch dazu gedacht, allen Interessierten die plattdeutsche Sprache näher zubringen.

Neue Mitglieder u. Gäste sind gern gesehen und jederzeit willkommen! Wer Interesse hat, einfach mal vorbei kommen 😊

Heute besteht die Gruppe aus ca. 25 Teilnehmer/-innen und trifft sich grundsätzlich jeweils am 1. Montag im Monat um 18:00 🕕 im Gasthaus Kulp in Harriehausen. Zur Zeit findet die Zusammenkunft leider nicht statt, wir informieren euch, wenn die plattdeutsche Gruppe wieder an den Start geht.

Unser Wappen

Im März 1983 wurde in Harriehausen ein Heimat- und Geschichtsverein ins Leben gerufen. Dieser Verein hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, ein Wappen für Harriehausen zu schaffen.

J. Letzner, Pastor und nicht unumstrittener Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts, liefert eine Beschreibung des Wappens von "Haringehusen"

Ein grüner Dannenbaum im güldenen Schilde.

Als dann "Hilwin" aus dem alten Adelsgeschlecht derer von "Haringehusen" den Junker "Lando von Hartzhorn" heiratet, übernimmt dieser auch den Edelhof in Harriehausen und führt in seinem Wappen fortan die Symbole beider Adelsfamilien:

In gespaltenem Schild vorne eine schwarze Hirschstange, hinten einen grünen Tannenbaum. 

Der Heimat- und Geschichtsverein rief die Bevölkerung auf, mit diesen Vorgaben ein Wappen für Harriehausen zu entwerfen. Es wurden neun Entwürfe eingereicht. Der Verein nahm dann Kontakt mit dem Heraldiker Krieg in Braunschweig auf. Dieser legte sieben Entwürfe vor. Nach vielen Diskussionen und vielen Änderungen und Korrekturen konnte schließlich im April 1984 das Wappen für Harriehausen nach einem Entwurf von Krieg der Öffentlichkeit vorgestellt werden: 

In von Silber und Rot gespaltenem Schild, über einem Wellenband, das den Schild über dem Schildfuß in verwechselten Farben durchzieh, vorne in Silber eine grüne Tanne, hinten in Rot eine goldene Ähre. Im Schildfuß eine vorne in Schwarz, hinten in Gold nach innen gebogene Hirschstange.

Die Tanne ist aus dem Wappen der Herren von Haringehusen übernommen. Die Hirschstange stammt aus dem Wappen derer von Hartzhorn. Das Wellenband soll die Eterna darstellen, die einst die Grenze zwischen dem Bistum Hildesheim und Chur-Mainz bildete. Die goldene Ähre wurde in das Wappen aufgenommen, um die Landwirtschaft als wichtigen Erwerbszweig hinzuweisen.